Matratzen-Test: Erstickungsgefahr – vier Modelle sind „mangelhaft“ | Service

2022-09-09 21:11:59 By : Ms. Catherine Chong

Stiftung Warentest hat in der aktuellen Ausgabe Kindermatratzen auf den Prüfstand gestellt. Vier Modelle fallen wegen gefährlicher Sicherheitsmängel durch.

Deutschland – Eltern möchten für ihre Kinder nur das Beste – das gilt auch für den Schlafkomfort. Viele greifen daher beim Matratzenkauf auch schonmal tiefer in die Tasche. Dass teuer aber nicht unbedingt gut bedeutet, hat Stiftung Warentest im aktuellen Test festgestellt. Besonders erschreckend: Einige Matratzen-Modelle bergen sogar Sicherheitsrisiken – darunter auch teure, weiß RUHR24.*

Insgesamt 14 Matratzen für Babys und Kinder haben die Tester auf den Prüfstand gestellt. Darunter bekannte Marken wie Ikea, Paradies, Träumeland oder Pinolino.

Die Prüfer vergeben insgesamt fünfmal die Note „Gut“ sowie weitere fünfmal „Befriedigend“. Vier Matratzen fallen wegen Sicherheitsmängeln mit „Mangelhaft“ durch. Bemerkenswert: Die güns­tigste Matratze gehört zu den guten, die teuerste besteht den Sicherheitstest hingegen nicht.

Aber wie können Kindermatratzen überhaupt zu einem Risiko werden? Grundsätzlich gibt es zwei Gefahren: Zunächst ist es für Babys und Kleinkinder gefährlich, wenn eine Matratze zu weich ist. Denn rollt sich ein Baby auf den Bauch, kann es in der Matratze versinken – im schlimmsten Falle droht Erstickung.

Stiftung Warentest prüft dieses anhand eines „Kugeltestes“. Diesen haben erfreulicherweise alle Hersteller im aktuellen Test bestanden – alle Matratzen sind hart genug. Im letzten Test aus dem Jahr 2018 bargen hingegen noch einige Matratzen ein derartiges Risiko (weitere Testberichte* auf RUHR24).

Darüber hinaus können auch verschluckbare Kleinteile für Kleinkinder und Baby zur Gefahr werden. Denn diese stecken gerne alles in den Mund. Gerade, wenn ein Baby unbeaufsichtigt in seinem Bettchen liegt, sind Kleinteile ein potenzielles Risiko. Solche ablösbaren Teile findet Stiftung Warentest auch im aktuellen Matratzen-Test wieder.

Die Hersteller der für Kinder potenziell gefährlichen Matratzen haben am Reißverschluss des Matratzenbezugs Griffplatten verwendet, die sich ablösen können, wenn ein Kind daran dreht oder zieht. Diese vier Matratzen-Modellen bergen das Risiko, dass Babys und Kleinkinder an solchen verschluckbaren Reißverschlussteilen ersticken können:

Hersteller sind eigentlich verantwortlich für die Sicherheit ihrer Produkte – das gilt in besonderem Maße für solche für Kinder. Aktuell ruft beispielsweise eine bekannte Drogerie Spielzeug wegen verschluckbarer Kleinteile zurück.* Von den Matratzen-Anbietern hat allerdings bislang keiner der Anbieter sein Produkt zurückgerufen.

Aro habe aber immerhin einen Verkaufsstopp eingeleitet, berichtet Stiftung Warentest. Ebenso hätten sämtliche Anbieter mangelhafter Kindermatratzen auf Anfrage erklärt, dass Eltern auf Wunsch einen neuen Bezug erhalten können. *RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.

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